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Landeskunde Problemdarstellung. Tu Berlin.

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PS: Didaktik der Landeskunde
Dozentin: Dr. M. Steinmetz

Landeskunde im Fremdsprachen Unterricht

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WS 2003/2004


Inhaltsverzeichnis:

1 Einfhrung
2 Genese des Landeskundeunterrichts
2.1 Der Kognitiv – Faktische Landeskundeansatz
2.2 Die kommunikative Landeskunde
2.3 Die Interkulturelle Landeskunde
2.4 Die ABCD Thesen
2.5 Das DACH - (L) Konzept
3 Probleme und Perspektiven des Faches
4 Zusammenfassung
5 Literatur





1 Einfhrung
Fremdsprachenlerner erfahren im Unterricht jede Menge Informationen ber das Zielsprachenland. Sie erwerben meist induktiv landeskundliches Wissen, doch das war nicht immer so. Die ersten Schritte sind bekanntlich immer schwer und das bezieht sich auch auf den Fremdsprachenunterricht. Diese Arbeit soll einen berblick ber die Geschichte der Landeskunde und ihre Anstze im Fremdsprachenunterricht geben und an die Probleme und Perspektiven in der Vermittlung des Faches anknpfen.

2 Genese des Landeskundeunterrichts
In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Reformbewegung innerhalb der Fremdsprachendidaktik die in der sogenannten Direkten Methode mndete. Durch den Wirtschaftlichen Aufschwung und die koloniale Politik kam es zu einer groen Umstrukturierung des Schulwesens. Es bestand ein groer Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen, Kenntnissen der Wirtschaft und Institutionen anderer Lnder. Das Militrisch starke Deutsche Reich forderte ein enzyklopdisches Wissen im Fremdspracheunterricht. Durch die Politischen Ereignisse gewannen Landeskundliche Erkenntnisse derzeit an Bedeutung. Es waren jedoch keine didaktisch – methodische Konzeptionen. Man frderte die Vermittlung der sogenannten „Realien“ des Zielsprachenlandes. Als Grundlagen fr „Realienkunde“ galten Bereiche der Geographie, Geschichte, allgemeinen Verkehrs - und Infrastrukturzustand, politische und soziale Strukturen und die Literatur.
Nach dem Ersten Weltkrieg, in den 20er Jahren sah man als Hauptziel des Landeskundlichen Wissens eine genaue Erkenntnis der Kultur. Einen groen Wert legte man auf die Vlkerverstndigung. Diese Wandlung vom Faktischen Ansatz hatte seinen Ursprung in der These der Einheit von Kultur und Nation von Humboldt. Landeskunde wurde hier auf Kontrastbasis von der eigenen und Fremden Kulturvermittelt. Landeskunde evaluierte zur Kulturkunde.

Seit 1933 war auch Landeskunde wie alle ffentlichen Bereiche durch die nationalsozialistische Propagandapolitik geprgt.„ Der Wegfall des Gedankens der Vlkerverstndigung und die Gegenberstellung von fremder Kultur („Volkstum“) und eigener Kultur, um auf diese Weise die berlegenheit des deutschen Menschen zu erkennen (...)“, waren die Ziele des Fremdspracheunterrichts in der NS Periode.
2.1 Der Kognitiv – Faktische Landeskundeansatz

In den 50er Jahren bezog man sich an den kulturkundlichen Ansatz der Weimarer Republik. Man versuchte die bestehenden Vorurteile abzubauen und Stereotype zu analysieren. Die Sprache diente zum Verstndigung zwischen den Vlkern.
Das bergeordnete Ziel lag in der Erkenntnis der Sprache als System, mglichst in seiner Gesamtheit. Das Wissen ber Kultur und Gesellschaft, dass auf Fakten, Daten und Zahlen basierte erwarb man meist im Fortgeschrittenem Studium. Die Inhalte des kognitiven Ansatzes kamen aus der sogenannten „hohen“ Kultur. Die Themen knpften an theoretisches Wissen aus den Bereichen der Philosophie, Wirtschaft, Politik, Kulturgeschichte und Literatur, und ergaben so das allgemeine Landesbild, bezogen auf Fakten und Daten. Man orientierte sich dabei an den klassischen Lateinunterricht der als Vermittlung der sogenannte „Tote Sprache“ galt. Landeskunde wurde nicht in den Unterricht mitintegriert, sondern als eine eigene Unterrichtseinheit dargestellt.
Die faktische Landeskunde im aktuellem Fremdsprachenunterricht hat eine nebengeordnete Rolle. Im fortgeschrittenem Studium, zum Beispiel an den Universitten findet der faktisch orientierte Unterricht auch heute als eine separate Einheit statt. Das Landeskundliche Wissen wird in Form von Sachtexten in Tabellen Statistiken und Bildern dargestellt, und ist von illustrativen und reprsentativen Funktion fr die deutschsprachigen Lnder.
Die Dominanz des Strukturalismus und Theorien des Behaviorismus in den 60er Jahren sorgte fr Pause in der Landeskundediskussion. Erst die 70er Jahren brachten eine Innovation in der Vermittlung der Landeskunde.

2.2 Die kommunikative Landeskunde

Durch eine Reihe von gesellschaftlichen Vernderungen kam es in den 70er Jahren zu einer Neuorientierung der Fremdsprachendidaktik. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskrften mit Fremdsprachenkenntnissen nahm laufend zu. Die Bedrfnisse und Interessen der Lerner vernderten sich. In Deutschland kam es zu einer Bildungsreform die das Fremdsprachenlernen allen Schichten der Bevlkerung ermglichten.
Die Sprache wurde nicht mehr als ein gesamtes System betrachtet, sondern als ein Medium der Kommunikation, zwischenmenschliches Handeln. Unter der Kommunikation verbarg sich ein Interesse fr das Landeskundliche Wissen mit Bezug zum Verhalten in Alltagssituationen.
Die Landeskunde wurde als eine Lebenshilfe im Alltag konzipiert, eine Orientierungshilfe in einer fremden Kultur. Als Gegenstand des in den Unterricht integrierten Ansatzes galt die Alltagskultur die einen leichten Zugang zu der fremden Lebenswelt verschafft. Als bergeordnetes Lernziel gilt hier die interkulturelle Kompetenz die das gelingen einer Handlungsfhigkeit im Zielsprachenland genauso fordert sowie die kulturellen Kenntnisse der Alltagsphnomene.
Die Landeskunde im kommunikativem Sinne ist also sowohl Informations-, als auch Handlungsbezogen. Im Vordergrund steht das verstehen der Alltagsphnomene und das Gelingen der sprachlichen Handlungen. Sie ist im Fremdspracheunterricht von dienender Funktion.

2.3 Die Interkulturelle Landeskunde

Ab den 80er Jahren dient als das bergeordnete Ziel des Fremdsprachenunterrichts die „Transnationale Kommunikationsfhigkeit“.
Unter dem Begriff verbirgt sich die interkulturelle Kommunikationsfhigkeit im Fremdsprachenunterricht. Es ist ein Erkenntnis das die erfolgreiche Kommunikation zwischen Angehrigen verschiedener Kulturen mehr als nur die sprachliche Korrektheit und kommunikative Angemessenheit bedingt. Interkulturelles lernen soll die Lerner dazu befhigen sich in einer anderen Kultur besser zu orientieren.
Der neue Ansatz erweiterte den Begriff der Kommunikativen Landeskunde. Als integraler Bestandteil des Unterrichts verschafft nicht nur die bungsmglichkeit der authentischen Konversation. Durch die inhaltliche Konfrontation mit der Fremde soll an die kulturellen Unterschiede angeknpft werden um die Vorurteile und Stereotypenmuster abzubauen.
Als globales Ziel der interkulturellen Kommunikation sieht man den Beitrag zur Vlkerverstndigung.

2.4 Die ABCD Thesen

Im Oktober 1988 organisierte das Goethe - Institut ein Treffen der Vertreter der Deutschlehrerverbnde aus A (sterreich): B (BRD): C (Schweiz): D (DDR):
im Bezug auf die Zusammenarbeit im Bereich der Landeskunde.
Im Mai 1990 fand ein zweites Treffen der Vertreter in Leipzig statt. Die ABCD Thesen wurden erarbeitet und verabschiedet. Sie richten sich an die Deutschlehrer und beinhalten den allgemeinen Landeskundebegriff, allgemeine Grundstze, didaktisch – methodische Grundstze sowie Mglichkeiten der Kooperation bezglich Landeskunde im deutschsprachigen Raum. Ein Schwerpunkt lag in der Kooperation bezglich der Lehrerfortbildung. Eine Buchreihe wurde geplant die die Informationen ber die deutschsprachigen Lnder umfassen sollte. Man hat Prinzipien entwickelt an denen sich der Deutschunterricht und die Lehrwerkproduktion orientieren sollte. Die ABCD – Thesen bestehen aus 22 Punkten die von der Rolle der Landeskunde im DaF Unterricht handeln.

2.5 Das DACH - (L) Konzept

Den ABCD- Thesen folgte 1993 das sogenannte D A CH – Konzept:
(Deutschland, sterreich, Schweiz). Seit 1998 wird Lichtenstein ins Konzept mitintegriert. Deutsch, als Muttersprache von circa 92Millionen Menschen in West und Mitteleuropa ist die meistgesprochene Sprache nach Russisch. Durch die starke Verbreitung ergibt sich fr den Fremdsprachenlerner ein breites Spektrum an Lndern, mit verschiedenen Perspektiven. Das DACH – Konzept bezglich Landeskunde bestrebte einen differenzierenden Landeskundebegriff aller deutschsprachigen Regionen samt nationalen und regionalen Besonderheiten.
Die deutsche Wirklichkeit sollte multidimensional und vielfltig dargestellt werden. Im Fremdspracheunterricht arbeitet man nach dem Prinzip „Sprachenlernen gleich Kulturlernen“ und betet gesellschaftliche Bezge aller drei Lnder ein.

3 Probleme und Perspektiven des Faches

Landeskunde gehrt zu den schwierigsten Bereichen des Fremdsprachenunterrichts. Das Problem des Deutschunterrichts abgesehen von der Vermittlung der sprachlichen Strukturen liegt in der Auseinanderstzung mit der fremden Kultur des Zielsprachenlandes. Die Begegnung der fremden Realitt beginnt in der ersten Stunde des Fremdsprachunterrichts. Eine Abtrennung der Spracharbeit von der Kulturvermittlung ist nahezu unmglich, es sei den man unterrichtet nur nach der veralterten Grammatik – bersetzungs- Methode die aber auch Zge des faktischen Landeskundeansatzes vermittelt.
Diese Konfrontation mir einer anderen Kultur kann sowohl fr Lerner als auch fr Lehrer problematisch werden. Schwierigkeiten bereitet hier zum Beispiel das abbauen von Vorurteilen und Stereotype die oft eine Quelle der Missverstndnisse sind, sowie die Vermittlung einer interkulturellen Kompetenz als Strategie gegen Rassismus und Diskriminierung.
Auch der Medieneinsatz in der Landeskunde bereitet oft Schwierigkeiten. Problem stellen hier veraltete Lehrbcher dessen Themen und Abbildungen die Realitt flschlich prsentieren. Die Lehrbcher sollen ber „Materialien und Informationen verfgen die ber einen lngeren Zeitraum hinweg – aktuell- bleiben, weil an ihnen die gesellschaftlichen Entwicklungen und Verhltnisse –Exemplarisch- studiert werden knnen.“
Die erfolgreiche Landeskundevermittlung voraussetzt einen kompetenten Lehrer, der im Idealfall nach dem Abgeschlossenem Hochschulstudium in Aus - Fortbildungsseminaren sein wissen vertieft. Die Ausbildung von Fremdsprachenlehrern etabliert zwar inzwischen neben den Bereichen der Sprachwissenschaft, Literatur und Didaktik auch Landeskunde jedoch gibt es nach Pauldrach keine genug ausgebildeten Spezialisten, keine „Rundumwissenschaftler“.
Prioritt der Vermittlung der Landeskunde liegt in dem interkulturellen Fremdenverstehen. In dieser Hinsicht mssen noch die Konsequenzen fr die
Ausbildung und der Einfluss auf die 4 Fertigkeiten erforscht werden.
Erwnscht ist noch eine Auflistung der Lerngegenstnde als Hilfe zu Entwicklung des Landeskundlichen Wissens und Interkulturelles Handeln.
Der Einsatz der neuen Medien wie E-Mail und Internet im Fremdsprachenunterricht lsst Fragen ber das sinnvolle Arbeiten und die Verknpfung mit den traditionellen Methoden offen.

4 Zusammenfassung

Die Historisch aufeinander folgenden Anstze lsten einander nicht ab.
Der moderne Fremdsprachenunterricht integriert heutzutage alle drei Aspekte der Landeskunde. Ein angemessenes Verhalten in einer anderen Kultur setzt Wissen voraus und ermglicht ein situationsbezogenes Handeln in der Fremdsprache.
Die Neugier, Notwendigkeit aber vielleicht auch der Wille des Fremdenverstehen, geben heutzutage den Antrieb fr den Fremdspracherwerb und das Studium soziokultureller Entwicklung fremden Kulturen. Landeskunde gibt dem Lerner die Mglichkeit sich inhaltlich auf das fremde Land vorzubereiten um mgliche negative Zwischenflle zu vermeiden. Es ist ein schwieriges Fach das eine auerordentliche Sensibilisierung und ein groes Verstndnis voraussetzt.

5 Literatur

Bausch K.-R., Christ H., Krumm H.-J. (2003a) Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage, S. 128.
Bausch K.-R., Christ H., Krumm H.-J. (2003b) Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage, S. 129.
Bausch K.-R., Christ H., Krumm H.-J. (2003c) Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage, S. 129.
Bausch K.-R., Christ H., Krumm H.-J. (2003d) Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage, S. 127.
Bausch K.-R., Christ H., Krumm H.-J. (2003e) Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage, S. 127.
Bausch K.-R., Christ H., Krumm H.-J. (2003f) Handbuch Fremdsprachenunterricht, 4. Auflage, S. 132.
DACHL Landeskunde (2004) [WWW Dokument] http://www.dachl.net/nachlesen/abcdthesen1.html.
Huneke H.-W., Steining W. (1997) Deutsch als Fremdsprache: Eine Einfhrung, 2. Auflage, S. 37.
Padros A., Biechele M. (2003a) Didaktik der Landeskunde Fernstudieneinheit 31 Langenscheidt, S. 27.
Padros A., Biechele M. (2003b) Didaktik der Landeskunde Fernstudieneinheit 31 Langenscheidt, S. 28.
Padros A., Biechele M. (2003c) Didaktik der Landeskunde Fernstudieneinheit 31 Langenscheidt, S. 146.
Padros A., Biechele M. (2003d) Didaktik der Landeskunde Fernstudieneinheit 31 Langenscheidt, S. 106.
Pauldrach, A. (Hrsg. 1992a) Eine unendliche Geschichte. Anmerkungen zur Situation der Landeskunde in den 90er Jahren, In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift fr die Praxis des Deutschunterrichts, Mnchen: Klett Verlag. - Heft 6 (Juni 1992): Landeskunde, S. 4-15.
Pauldrach, A. (Hrsg. 1992b) Eine unendliche Geschichte. Anmerkungen zur Situation der Landeskunde in den 90er Jahren, In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift fr die Praxis des Deutschunterrichts, Mnchen: Klett Verlag. - Heft 6 (Juni 1992): Landeskunde, S. 4-15.
Pauldrach, A. (Hrsg. 1992c) Eine unendliche Geschichte. Anmerkungen zur Situation der Landeskunde in den 90er Jahren, In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift fr die Praxis des Deutschunterrichts, Mnchen: Klett Verlag. - Heft 6 (Juni 1992): Landeskunde, S. 4-15.
Pauldrach, A. (Hrsg. 1992d) Eine unendliche Geschichte. Anmerkungen zur Situation der Landeskunde in den 90er Jahren, In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift fr die Praxis des Deutschunterrichts, Mnchen: Klett Verlag. - Heft 6 (Juni 1992): Landeskunde, S. 4-15.
Storch G. (2001a) Deutsch als Fremdsprache: Eine Didaktik, W. Fink Mnchen, S. 286.
Storch G. (2001b) Deutsch als Fremdsprache: Eine Didaktik, W. Fink Mnchen, S. 287.
Storch G. (2001c) Deutsch als Fremdsprache: Eine Didaktik, W. Fink Mnchen, S. 288.

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